Weihnachtsgeschäft: Luxusgüter wie Uhren und Schmuck erleben eine Renaissance

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt der Kauf von Weihnachtsgeschenken für Familie und Freunde ein essenzieller Bestandteil der Festzeit in Deutschland.

Laut der aktuellen GfK-Weihnachtsstudie planen die Konsumenten, im Durchschnitt 307 € pro Person auszugeben – ein Wert, der nahezu auf Vorjahresniveau liegt. Dabei greifen immer mehr Verbraucher auf die Angebote der Black Week Ende November zurück, um ihre Weihnachtseinkäufe frühzeitig zu erledigen. Besonders gefragt sind dabei Geschenke, die den aktuellen Trend zu Erlebnissen und gemeinsamer Lebensfreude bedienen.

GfK prognostiziert ein stabiles Weihnachtsgeschäft mit einem Gesamtumsatz von 18,1 Milliarden €.

80 Prozent der Konsumenten in Deutschland möchten in diesem Jahr genauso viel oder sogar mehr als im Vorjahr für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Männer planen dabei mit durchschnittlich 336 € pro Person traditionell etwas höhere Ausgaben als Frauen, die im Schnitt bei 274 € liegen.

Während Frauen im Vergleich zum Vorjahr bereit sind, mehr Geld für Geschenke auszugeben, reduzieren Männer ihr Budget leicht. Familien mit Kindern bleiben großzügig und kalkulieren mit 439 € pro Person. Familien ohne Kinder beabsichtigen 243 € pro Person auszugeben – ein Rückgang von fünf Prozent gegenüber 2023.

Ältere Konsumenten planen ihre Ausgaben für Weihnachtsgeschenke eher vorsichtig, während sich die 18- bis 49-Jährigen konsumfreudig zeigen und mehr Geld für Geschenke ausgeben wollen als im Vorjahr. Nachhaltigkeit spielt für 51 Prozent der Shopper eine Rolle beim Geschenkekauf.

Lebensfreude und Genuss im Fokus

Die beliebtesten Geschenke bleiben Lebensmittel und Getränke (65 %), gefolgt von Kleidung, Schuhen und Accessoires (52 %). Bücher, Spielzeug, Kosmetik sowie Geldgeschenke/Bargeld teilen sich mit jeweils 51 Prozent den dritten Platz.

Erlebnisgeschenke setzen ihren Aufwärtstrend fort: So steigt der Anteil derjenigen, die Restaurantgutscheine verschenken möchten von 31 auf 39 Prozent. Auch Gutscheine für Kosmetik- und Fitnessstudios und Wellnesseinrichtungen (von 30 auf 37 %) sowie Tickets für Veranstaltungen (von 36 auf 42 %) und Reisen (von 34 auf 39 %) gewinnen an Beliebtheit.

„Für 37 Prozent der Deutschen sind Erlebnisse wichtiger als materielle Besitztümer. Das verdeutlicht den Wunsch, die Krisenjahre hinter sich zu lassen und Lebensfreude, Freizeit und Genuss stärker in den Mittelpunkt zu rücken.“

Petra Süptitz, Konsumexpertin bei NielsenIQ/GfK

Das eigene Zuhause als sicherer Hafen

Gleichzeitig wird das Zuhause als Ort der Entspannung und Unterhaltung wichtiger. Entsprechend werden Produkte wie Koch- und Herdgeschirr (33 %), Home Entertainment wie Spielekonsolen (29 %) oder Video-on-Demand-Abos (35 %) häufiger unter dem Weihnachtsbaum liegen.

Der anhaltende Gesundheits- und Fitnesstrend spiegelt sich ebenfalls wider: 29 Prozent der Deutschen möchten Wearables verschenken, 33 Prozent setzen auf Sport- und Fitnessgeräte.

„Diese Entwicklung passt zum wachsenden Gesundheitsbewusstsein. Mehr als die Hälfte der Deutschen treibt mindestens einmal pro Woche Sport, ein Drittel nutzt regelmäßig Fitness-Apps“, erklärt Petra Süptitz.

Nach zwei Jahren Rückgang erleben auch Luxusgüter wie Uhren und Schmuck eine Renaissance. 30 Prozent der Befragten planen, damit ihren Liebsten eine Freude zu machen – ein Zeichen dafür, dass man sich und anderen wieder etwas gönnen möchte.

Online-Handel und Last-Minute-Shopping im Trend

Das Kaufverhalten der Deutschen verändert sich weiter zugunsten des Online-Handels: Nur noch 37 Prozent kaufen ihre Weihnachtsgeschenke hauptsächlich in Geschäften (2023: 42 %). Gleichzeitig steigt der Anteil der überwiegend online Kaufenden auf 57 Prozent. Besonders ausgeprägt ist dieser Trend bei den 18- bis 29-Jährigen: 68 Prozent bestellen ihre Geschenke online, ein deutlicher Anstieg gegenüber den 58 Prozent im Vorjahr.

Die Black Week hat sich dabei fest als wichtiger Shopping-Zeitraum etabliert: 41 Prozent der Deutschen nutzen die Aktionswoche für ihre Einkäufe – ein Trend, der insbesondere bei den 18- bis 39-Jährigen beliebt ist.

Dennoch bleibt Last-Minute-Shopping weit verbreitet: Ebenfalls 41 Prozent kaufen ihre Geschenke erst kurz vor Weihnachten, was vor allem bei jungen Erwachsenen und Familien mit Kindern typisch ist.

Bewusst sparen und trotzdem genießen

Viele Konsumenten achten auf ihre Ausgaben, allerdings etwas weniger als 2023. So planen 61 Prozent, in der Vorweihnachtszeit oder an den Feiertagen seltener auswärts zu essen (2023: 66 %). Beim Festessen zu Hause möchten sich 51 Prozent einschränken, etwa durch den Verzicht auf teuren Wein oder Fleisch (2023: 56 %). Knapp die Hälfte der Menschen verzichtet zudem auf einen Weihnachtsbaum, um Geld zu sparen – vor allem Menschen mit geringem Einkommen.

Antje Heepmann

Nach dem Studium der Germanistik begann ich 1999 meine journalistische Laufbahn als Volontärin beim Branchenmagazin „U.J.S. Uhren Juwelen Schmuck ”. Bis 2018 blieb ich zunächst als Redakteurin und...

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