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Den Mutigen …
… gehört die Welt! Diese Redewendung trifft aktuell wie die Faust aufs Auge auf unsere Branche zu.
So übertreffen sich derzeit die Designer mit gewagten Uhr-Formaten, die stolz auf Uhrenevents präsentiert werden, um wenig später die Handgelenke immer mutiger werdender Uhrenliebhaber zu zieren.
Vorbei sind die Zeiten, in denen in Schwarz, Weiß und Silber Standard, Blau ein kleiner Ausreißer und Grün furchtlos waren.
Diese Mannigfaltigkeit ließ sich Ende August/Anfang September auf den Geneva Watch Days bewundern, auf denen kleinere, unabhängige Marken den Ton angaben.
Für alle hingegen gilt: Die fetten Jahre der Uhrenindustrie sind vorbei – zumindest vorerst.
Die schlingernden Exportzahlen der Schweizer Uhrenindustrie haben dazu geführt, dass sich die eidgenössische Traditionsbranche nach Quarz- und Finanzkrise wieder in einer nachhaltigen Notlage befindet, Kurzarbeit anmeldet und weitere staatliche Unterstützung anmahnt.
Aber ist es wirklich eine Krise? Oder fühlt sich das Normal nach den beiden Nach-Corona-Boom-Jahren nur so an? So sieht es jedenfalls Patrick Pruniaux, CEO von Girard-Perregaux und Ulysse Nardin:
„Der Uhrenmarkt bricht nicht zusammen, er normalisiert sich“, analysiert er die aktuelle Situation, denn „die Verbraucher geben immer noch sehr viel Geld aus und haben eine große Leidenschaft für Luxusuhren“.
Damit liegt er vermutlich genau richtig. Aber vielleicht ist genau das Problem. Denn in den ersten acht Monaten dieses Jahres haben die Schweizer fast eine Million Uhren weniger als im Vorjahr exportiert. Richtig – die Einbußen entstanden in erster Linie nicht im Luxussegment.
„Nach fast drei Jahrzehnten in dieser Industrie würde ich diese Krise als schlimmer einschätzen als diejenige von 2009, wo die Märkte zwar 22 Prozent eingebüßt haben. Aber dieses Mal werden die Schäden längerfristig und konsequenter ausfallen, vor allem bei den Lieferanten“, meint übrigens Oliver Müller, Inhaber der Genfer Beratungsfirma LuxeConsult.
Und was gilt es daraus zu schlussfolgern?
Mund abputzen, weitermachen. Denn nur den Mutigen gehört die Uhren-Welt!
Die Top-Themen der Oktober-Ausgabe
Auf ein Wort … mit Stéphane Waser, Geschäftsführer Maurice Lacroix
Casio-Uhren: 50 Jahre Kreativität und Beitrag
Wolf: Die Nützliche Schönheit
Geneva Watch Days: Rekordbilanz und Expansionspläne
Local Heroes: Juwelier Sohrt in Brunsbüttel
Nachwuchs: Der Uhrmacher-Verband macht mobil
