Gestern morgen fragte WatchPro UK bei den meisten großen Uhrenunternehmen der Uhrenbranche an, wie sie auf die Invasion der Ukraine reagieren würden. Dazu gehören neben der Swatch Group auch Rolex, LVMH, Richemont, Patek Philippe, Audemars Piguet und Richard Mille.
Bis zum gestrigen Nachmittag hatten nur sehr wenige geantwortet und ein Rolex-Sprecher sagte, dass „nach Rücksprache mit Kollegen in Genf eine Stellungnahme höflich abgelehnt wird“.
Die Swatch Group hat dies hingegen mittlerweile getan und mitgeteilt, dass man den Verkauf von Uhren nach Russland eingestellt habe.
„Die Swatch Group beobachtet und analysiert die Situation sehr genau. Im Moment haben wir die Exporte nach Russland auf Eis gelegt“, teilte der Konzern gestern Abend WatchPro mit.
Das ist ein wichtiger Schritt, da angenommen beziehunsgweise schon zu beobachten ist, dass wohlhabende Russen angesichts der weitreichenden Sanktionen und Restriktionen Uhren und Schmuck als Alternativen zum Werterhalt ihres Vermögens betrachten, zumal diese auch leicht transportiert werden können.
Jean-Christophe Babin, CEO von Bulgari, sagte gegenüber dem Nachrictenportal Bloomberg, es gebe Hinweise darauf, dass die Verkäufe in Russland in den letzten Tagen gestiegen seien: „Kurzfristig hat dies wahrscheinlich das Geschäft angekurbelt“, sagte er und dass Bulgaris Schmuck eine „sichere Investition“ sei.
Die 100-prozentige Tochtergesellschaft der Swatch Group, Swatch Group Russia, setzt hingegen ihre Geschäftstätigkeit sowie ihre Aktivitäten fort, um die russischen Verbraucher zu bedienen, stellt das Unternehmen klar. „Auch unsere Geschäfte im Land bleiben geöffnet.“