Nachdem die Preise für Pre-owned-Luxusuhren im ersten Quartal 2024 um 0,49 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken waren, setzt sich der moderate Wertverlust im zweiten Quartal fort.
Das ist das Ergebnis der quartalsweisen Analyse des ChronoPulse-Uhrenindexes von Chrono24, der auf realen Verkaufsdaten für Pre-owend-Luxusuhren.
Nachdem es im ersten Quartal 2024 Anzeichen für eine mögliche Erholung des Zweitmarktes für Luxusuhren gegeben hatte, ist die Wertentwicklung im zweiten Quartal wieder leicht zurückgegangen. Mit Minus 0,99 Prozent fällt der durchschnittliche Wertverlust am Sekundärmarkt zwar gering aus, doch im Vergleichsquartal 2023 sind die Preise am Sekundärmarkt sogar nur um 0,81 Prozent gefallen.
Gewinner und Verlierer
Der leichte Negativtrend am Zweitmarkt für Luxusuhren wird von der Tatsache untermauert, dass im zweiten Quartal des Jahres nur noch zwei Marken Wertzuwächse verzeichnen konnten, während dies im ersten Quartal 2024 und im Vergleichsquartal des Vorjahres jeweils noch auf vier von 13 Marken mit eigenem ChronoPulse-Index zutraf.
So verzeichneten zwischen April und Juli dieses Jahres ausschließlich Uhren von Cartier (+6,14 %) und Breitling (+1,71 %) im Schnitt eine Wertsteigerung. Bei TAG Heuer (-0,12 %) und Omega (-0,78 %) war der Wertverlust immerhin geringer als im Schnitt bei allen bei ChronoPulse beobachteten Marken.
Am stärksten haben hingegen die Preise von Vacheron Constantin (-6,31 %), Panerei (-6,04 %) und Hublot (3,51 %) nachgegeben. Danach folgen IWC (-2,94 %), Jaeger-LeCoultre (-2,71 %) und Marktführer Rolex (-1,74 %). Auch der Wert von Uhren von Patek Philippe (-1,47 %), Tudor (-1,45 %) und Audemars Piguet (-1,03 %) ist im zweiten Quartal um mehr als ein Prozent gefallen.
„Nachdem die Preise am Zweitmarkt für Luxusuhren durch das veränderte Zinsumfeld und die konjunkturellen Unsicherheiten aufgrund des Ukraine-Krieges seit März 2022 kontinuierlich gesunken sind, gab es im ersten Quartal 2024 erste Anzeichen für das Erreichen einer Talsohle”, so Balazs Ferenczi, Head of Brand Engagement bei Chrono24. und erläutert:
„Während die Europäische Zentralbank den Leitzins zuletzt erstmals gesenkt hat, wurde dieser Schritt am US-Markt, der für den Zweitmarkt für Luxusuhren extrem wichtig ist, bisher nicht vollzogen. Sollte es im zweiten Halbjahr des Jahres dazu kommen, dürfte sich diese Entscheidung auch positiv auf den Luxusuhren-Sekundärmarkt auswirken.”
Sammler und Liebhaber sind wieder zunehmend unter sich
Balazs Ferenczi beonachtet zudem eine Verschiebung bei der Verkäufer- und Käuferklientel:
„In der Hype-Phase zwischen 2020 und 2022 wurde der Uhrenmarkt von Opportunisten getrieben, die ein gutes Geschäft mit dem Kauf und Verkauf von Luxusuhren gewittert haben. Mittlerweile machen leidenschaftliche Sammler und Uhrenliebhaber wieder den Kern des Marktes aus. Dies führt dazu, dass wir bei Chrono24 trotz des Preisverfalls am Luxusuhren-Zweitmarkt keinen Rückgang des Transaktionsvolumens auf unserer Plattform feststellen können. Ganz im Gegenteil: Leidenschaftliche Uhrenliebhaber freuen sich, ihre Lieblingsuhren zu günstigeren Preisen kaufen zu können und erwarten langfristig womöglich sogar Wertgewinne.”
Über den ChronoPulse-Uhrenindex
Der ChronoPulse-Uhrenindex ist der einzige Uhrenindex, der auf Transaktions- und nicht nur auf Angebotsdaten beruht. Basierend auf einem Punktesystem und Daten aus mehr als 600.000 Transaktionen analysiert ChronoPulse die Performance von 14 Uhrenmarken – und über 140 Uhrenmodellen – mit dem höchsten Transaktionsvolumen auf dem Sekundärmarkt weltweit. Dadurch liefert ChronoPulse Einblicke in die Preisentwicklung von Uhren seit Januar 2019. Zu den analysierten Uhrenmarken zählen Rolex, Audemars Piguet, Patek Philippe, Cartier, Hublot, IWC, Jaeger-LeCoultre, Omega, Panerai, TAG Heuer, Tudor und Vacheron Constantin. Uhren von Grand Seiko werden im ChronoPulse-Uhrenindex ebenfalls berücksichtigt, wobei es keinen eigenen Markenindex für Grand Seiko gibt.