Auf einen durchwachsenen Start folgte ein guter Endspurt. Zudem lässt hohes Gutscheinvolumen auf gute Geschäfte im Januar hoffen.
Ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher kauften ihre Geschenke (teilweise) erst Last Minute in der letzten Woche vor Heiligabend, so das zentrale Ergebnis der jüngsten Consumer Check-Befragung vom Handelsverband Österreich und Mindtake Research.
Zu den bevorzugten Waren, die letztes Jahr für Weihnachten im Einzelhandel gekauft wurden, zählten: Gutscheine (38 %), Bekleidung (35 %), Spielzeug (30 %), Bücher (27 %), Süßigkeiten (27 %) und Parfum/Kosmetikprodukten (26 %). Bemerkenswert ist, dass fast ein Zehntel der Bevölkerung komplett auf den Kauf von Geschenken verzichtete.
„Die österreichischen Händler sind nach einem durchwachsenen Start mit dem Endspurt im Weihnachtsgeschäft zufrieden. Mit dem Erhalt der Weihnachtsgelder wurde die Stimmung besser, und auch die getätigten Umsätze nahmen seither spürbar zu. Gutscheine und auch Geldgeschenke sind im Jahr der Teuerungskrise so hoch im Kurs wie nie zuvor. Man schenkt den Liebsten damit auch gewissermaßen Freiheitsgrade. Die für das Weihnachtsgeschäft prognostizierten Dezember-Mehrumsätze von 1,36 Milliarden Euro netto dürften die Händler erreichen, wodurch man sich inflationsbereinigt auf dem Niveau der Vorjahresumsätze einpendeln wird und deutlich hinter den Umsätzen der Vorkrisenjahre liegen wird. Das hohe Gutscheinvolumen lässt uns auf gute Geschäfte im Jänner hoffen“, zog Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will bereits am 23.12.2022 Bilanz.
Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft stellt sich auch Jahr für Jahr die Frage nach der Entwicklung des Paketvolumens im B2C-Bereich. Während sich das Volumen in den letzten Jahren pandemiebedingt immerzu stark vergrößert hat, dürfte es sich nun auf einem hohen Niveau eingependelt haben. In den letzten beiden Pandemiejahren sind die Paketmengen lockdownbedingt um rund 40 Prozent auf etwa 200 Millionen Pakete angestiegen. So dürfte das Paketvolumen 2022, trotz erstmaligen Umsatzrückganges im heimischen Onlinehandel, in etwa dem des Vorjahres entsprechen.
Traditionell verlagert sich das Geschäft in den allerletzten Einkaufstagen vor Weihnachten stärker auf den stationären Einzelhandel. Zwischen Heiligabend und Silvester werden noch rund zehn Prozent des Weihnachtsgeschäftes erwirtschaftet. Ab dem 27. Dezember werden dann Geldgeschenke eingelöst und das Gutscheingeschäft hat Hochkonjunktur bis weit in den Januar 2023 hinein.