Die 2017 von Danny Govberg, Justin Reis und Tay Liam Wee gegründete Pre-owned-Uhrenplattform WatchBox hat drei familiengeführte Juweliere gekauft.
WatchBox, Govberg, Radcliffe und Hyde Park Jewelers haben sich zu einer einzigen Organisation zusammengeschlossen, die über 17 Verkaufsstellen in den Vereinigten Staaten sowie ein Netzwerk von fünf Sammlerlounges verfügt, die derzeit unter dem Namen WatchBox in der Schweiz, Hongkong, Singapur, Shanghai und Dubai firmieren.
Alle Unternehmen werden unter dem gemeinsamen Namen „The 1916 Company“ operieren und so Primär- und Sekundärmärkte verbinden, um dem Konsumenten die ganze Welt der schönen Uhren präsentieren zu können.
Das Management von WatchBox teilte WatchPro mit, dass es operativ profitabel ist, sich jedoch zuvor Investitionen von Bill Ackman, Gründer von Pershing Square Capital Management LP (der auch ein großer Investor in Bremont ist), und Basketball-GOAT Michael Jordan gesichert.
Finanzielle Einzelheiten der Übernahmen von Govberg, Radcliffe und Hyde Park Jewelers wurden nicht bekannt gegeben.
Ab sofort verfügt „The 1916 Company“ über acht Mehrmarken-Showrooms und fünf Monomarken-Boutiquen an beiden Küsten der Vereinigten Staaten in Pennsylvania, Maryland, Colorado und Arizona.
„Wir werden wahrscheinlich einer der, wenn nicht sogar der größte zertifizierte Gebraucht-Rolex-Juwelier der Welt sein“, sagt Danny Govberg, Mitbegründer von WatchBox und Vorstandsvorsitzender von The 1916 Company.
Govberg, Radcliffe und Hyde Park Jewelers sind Traditions-Juweliere, die allesamt langjährige Partner von Rolex sind.
John Shmerler und Damon Gross von Radcliffe and Hyde Park Jewelers werden das autorisierte Einzelhandelsnetzwerk von „The 1916 Company“ leiten, das den Zugang zu den gebrauchten Uhren im Wert von 200 Millionen US-$ von WatchBox ermöglicht.
Danny Govberg, Justin Reis und Tay Liam Wee, die WatchBox 2017 mitgegründet haben, werden die Gruppe weiterhin leiten.
Im Rahmen des kombinierten Markenportfolios der fusionierten Betriebe werden die Goldstandard-Gebrauchmodelle von WatchBox neben neuen Uhren von Marken wie Rolex, Patek Philippe, Tudor, Breitling, Omega, Jaeger-LeCoultre, TAG Heuer, De Bethune und H. Moser & Cie. präsentiert und verkauft werden. Auch wird eine gemeinsame E-Commerce-Plattform geben.
Das wird nichts daran ändern, dass Rolex und Patek Philippe dabei bleiben werden, dass sie ihren Handelspartner nicht gestatten werden, deren neue Uhren online zu verkaufen.
Aber „The 1916 Company“ hat angekündigt, dass sie Secondhand-Rolex-Uhren anbieten werden, die das Rolex Certified Pre-Owned-Programm durchlaufen haben. Danny Govberg sagte WatchPro, dass es sich aktuell um rund 1.000 solcher Rolex-Uhren mit neuer internationaler Garantie handeln würde, die online und in den physischen Stores von „The 1916 Company“ verkauft würden.
Die ersten Partner des Rolex CPO-Programms, Bucherer und Watches of Switzerland Group, haben die Pre-owned-Uhren der Marke zu deutlich höheren Preisen als auf dem sonstigen Sekundärmarkt angeboten, aber Govberg sagt, dass „The 1916 Company“ preislich wettbewerbsfähiger sein wird.
Den Handel mit Secondhand-Rolex-Modellen ohne Zertifizierung durch Rolex werde man jedoch einstellen.
Das Unternehmen investiert in ein neues Servicezentrum in den USA, das im Januar eröffnet wird und in der Lage sein wird, 3.000 bis 4.000 Uhren pro Jahr zu warten.
In den letzten Jahren war ein Trend zu beobachten, dass Unternehmen aus dem Neuuhrengeschäft solche aus dem Pre-ownes-Segment übernommen haben: Richemont kaufte Watchfinder, Watches of Switzerland Group kaufte Analog Shift, Hodinkee kaufte Crown & Caliber.
Die Übernahme renommierter Juweliere wie Hyde Park, Radcliffe und Govberg durch WatchBox ist jedoch der umgekehrte Weg, der ohne die ausdrückliche Zustimmung von Rolex und anderen von den Juwelieren vertriebenen Marken wohl nicht hätte eingeschlagen werden können.
Und es ist ein deutlicher Beleg dafür, dass sich der noch vor rund einem Jahrzehnt eher verächtlich begutachtete Secondhand-Uhrenmarkt etabliert und Anerkennung der Neu-Uhrenanbieter erlangt hat.
„Uhren haben die Kraft, Menschen zusammenzubringen“, sagt Justin Reis, globaler CEO von The 1916 Company.
„Im Laufe der Jahre haben wir den Wunsch unserer Sammler nicht nur nach digitaler Konnektivität, sondern auch nach den reichhaltigen Erfahrungen der physischen Interaktion beobachtet – sie schätzen die Bindungen, die sie mit unseren engagierten Kundenberatern aufgebaut, und die Freundschaften, die sie in unserer Community geschlossen haben.
Die Entwicklung zu ‚The 1916 Company‘ ist für uns eine natürliche Weiterentwicklung, geprägt von den Stimmen und Bedürfnissen unserer Kunden. Mit ‚The 1916 Company‘ stärken wir das Gemeinschaftsgefühl, das in unseren bestehenden Beziehungen verwurzelt ist, und nutzen gleichzeitig die Gelegenheit, neue Beziehungen aufzubauen. Unsere Vision beginnt und endet beim Kunden.“