Im Januar gab die Messe München bekannt, dass die Inhorgenta aufgrund der Pandemielage vom Februar in den April verschoben wird. Die Entscheidung, die die Messe sich nicht leicht gemacht hatte, traf auf viel Verständnis.
Einige jedoch fragten sich, ob man es sich vielleicht zu einfach gemacht hätte und man am bewährten Februar-Termin hätte festhalten können. Andere wiederum hätten sich eine frühere Entscheidung gewünscht. Im Gespräch mit WatchPro erläutert nun Projektleiterin Elena Jasper die Hintergründe der Verschiebung, die in enger Abstimmung mit der Branche beschlossen wurde.
WatchPro: Hätte man nicht viel früher die Verschiebung beziehungsweise zumindest die Option einer Terminverlegung beschließen und auch kommunizieren müssen? Dann wären vielleicht wichtige Aussteller wie Casio nicht abgesprungen.

Elena Jasper: Wir sind ja laufend im engen Austausch mit unseren Ausstellern, der Zuspruch für den Februar-Termin war bis kurz vor der Entscheidung ungebrochen.
Von den pandemischen Maßnahmen her hätten wir die Messe gut durchführen können, noch im Januar fand mit der TrendSet eine Messe erfolgreich auf unserem Gelände statt.
Doch dann kamen kurzfristig viele Absagen, weil die Skepsis groß war, dass nicht genügend internationale Besucher anreisen würden. So mussten wir schnell handeln – und haben das dann auch getan.
WatchPro: Ist es Ende März/Anfang April nicht viel zu spät für eine Ordermesse der Uhren- und Schmuckbranche?
Elena Jasper: Thomas Sabo und viele weitere Neuausteller folgen uns in den Frühlingstermin, andere Aussteller konnten im Februar nicht teilnehmen und nutzen jetzt die Gunst des neuen Termins.
Insgesamt haben sich bis dato rund 800 Aussteller angemeldet, das ist ein beeindruckendes Ergebnis in dieser herausfordernden Zeit. Die Messe wird wie gewohnt einen umfassenden internationalen Marktüberblick bieten können und Plattform für wertvolles Netzwerken sein.
WatchPro: Warum hat man nicht auf ein hybrides Format gesetzt, sodass jeder nach seinem ganz persönlichen Sicherheitsempfinden hätte teilnehmen können?
Elena Jasper: Uns wurde von unseren Kunden und Partnern deutlich zurückgespielt, dass sich das Branchennetzwerk endlich wieder von Angesicht zu Angesicht treffen will. Eine Erfahrung, die wir bei der Messe München auch bei anderen Messen machen.
„Es gibt einfach keinen adäquaten Ersatz für den persönlichen Austausch.“
Digitale Formate können immer nur eine Ergänzung sein. Zugleich zeichnet sich die pandemische Entspannung ab und tatsächlich werden gerade die Maßnahmen gelockert.
Der Frühling kann kommen – und damit die Inhorgenta Munich. Wir werden ein sicheres Messeerlebnis gewährleisten, wir können alle Regeln abbilden – und die Maßnahmen sind ja auch längst etabliert und bei den Messeteilnehmern gelernt.
WatchPro: Die Inhorgenta folgt nun direkt auf die Watches & Wonders im Luxusbereich und die Time to Watches. Letztere ist hinsichtlich der Aussteller durchaus ähnlich wie die Inhorgenta auf das untere bzw. mittlere Preissegment ausgerichtet. In Genf bekommt nun eine Woche vorher alles geboten. Warum sollten nach Genf überhaupt noch Händler nach München kommen?
Elena Jasper: Die Inhorgenta Munich ist seit fast fünf Jahrzehnten ein wichtiger Anker der Branche und längst die wichtigste Plattform für Schmuck, Uhren und Edelsteine in Europa. Sie bietet damit einzigartige Networking-Möglichkeiten.
Das Uhrensegment begrüßt zudem einige Newcomer, darunter die Belchengruppe, Cyrus Watches, Daniel Wellington, Giberg, LIU JO, Mondaine, Montres Edox, Nordgreen, Seiko und Sherpa Watches. Neben der Watchboutique wird der Salon Suisse erneut ein wichtiger Anziehungsmagnet sein.
„Ich denke, da bieten wir den Händlern ein tolles Gesamtpaket!“