WatchPro Germany liegt ein Schreiben von einer Gruppe von mittlerweile fast 900 professionellen Chrono24-Händlern vor, in dem die neue Preisstruktur der Onlineplattform massiv kritisiert wird. Die Gruppe nennt sich United Chrono24 Dealers und schreibt:
„Seit mehreren Jahren erhebt Chrono24 als führende Plattform auf dem Online-Markt für Luxusuhren Gebühren und Bedingungen, die unsere Geschäftstätigkeiten stark beeinträchtigen. Wir erkennen zwar an, dass Ihre Plattform uns wertvolle Sichtbarkeit und Zugang zu einem breiten globalen Publikum bietet, doch der kontinuierliche Anstieg der Provisionsgebühren und die steigenden Kosten im Zusammenhang mit der Nutzung Ihrer Dienste sind für viele unserer Mitglieder untragbar geworden.“
„Diese Gebühren, die ohne ausreichende Begründung oder vorherige Konsultation eingeführt wurden, wirken sich direkt auf unsere Rentabilität aus und gefährden unsere Fähigkeit, weiterhin auf Ihrer Plattform tätig zu sein. Darüber hinaus bleiben uns aufgrund der marktbeherrschenden Stellung von Chrono24 nur wenige praktikable Alternativen.“
Auf Anfrage von WatchPro Germany bestätigt Chrono24 den Vorgang und teilt mit:
Forderungskatalog der Händler
Bei diesem Dialog werden die Händler, die sich aus diesem konkreten Anlass zusammengefunden haben, sicher auch die Forderungen vorbringen, welche sie bereits in ihrem Schreiben formuliert haben, und in denen es nicht nur um die Gebührenstruktur bei Chrono24 geht.
Gefordert werden:
„Sofortige Überarbeitung der Preisstruktur“, „Transparenz der Preisgestaltung“, „Konstruktiver Dialog und regelmäßige Konsultationen“, „Respekt für kommerzielle Autonomie“ sowie „Bewältigung des Anstiegs der ‚Beschaffungshändler‘“.
Mit letzteren sind solche Händler gemeint, welche die angebotenen Uhren gar nicht besitzen, sondern diese erst nach dem Verkauf „beschaffen“.
„Diese Händler nutzen Chrono24, um Käufer ohne garantierte Verfügbarkeit anzulocken. Dies untergräbt die Integrität der Plattform, insbesondere angesichts Ihres kürzlich in der EU eingeführten Certified Dealer Program, das darauf abzielt, die Händlerstandards zu erhöhen. Wir fordern, dieses Problem so schnell wie möglich zu lösen, indem ein Mindestprozentsatz an Lagerbeständen für gebrauchte Uhren verlangt wird“, heißt es in dem Händler-Schreiben, welches mit der Ankündigung endet, „alternative Maßnahmen zu prüfen, um unsere Rechte zu schützen und unser wirtschaftliches Überleben zu sichern“, falls man keine zufriedenstellende Antwort von Chrono 24 erhalten werden.
Stellvertretend unterzeichnet ist das Schreiben von einem Händler aus Frankreich und einem weiteren aus Hongkong.
Ein klärendes Gespräch zwischen den Händlern und der Onlineplattform hat bislang nicht stattgefunden, aber Chrono24 hat mittlerweile gegenüber WatchPro Germany ausführlich Stellung genommen.
Stellungnahme von Chrono24
„Vor vielen Jahren war Chrono24 eine Kleinanzeigen-Website, auf der Verkäufer ihre Luxusuhren einfach auflisten konnten. Der Grund, warum wir unser Geschäftsmodell zu einem viel ausgefeilteren Transaktionsmarktplatz weiterentwickelt haben, auf dem der gesamte Verkaufsprozess auf unserer Website abläuft, ist einfach: Vertrauen.
Beim Handel mit seltenen und teuren Artikeln ist Vertrauen unerlässlich; Chrono24 konnte seine große Reichweite aufbauen, indem es Verkäufer und Käufer von Luxusuhren in einer sicheren Umgebung zusammenbrachte. Wir haben Funktionen wie Käuferschutz und Zertifizierung hinzugefügt, um unseren Ruf als weltweiten Uhrenmarktplatz auszubauen.“
Wir sind entschlossen, ein Unternehmen weiter aufzubauen, das die Standards für den Online-Handel mit Luxusuhren setzt. Dies wiederum ermöglicht es unseren Partnern, ihre Geschäfte auszubauen.
Um dies langfristig tun zu können, sind Investitionen in neue Funktionen erforderlich, die das Vertrauen stärken und eine solide Basis bilden, die den Partnern hilft, größeren Erfolg zu erzielen.
Um unsere Position als Transaktionsmarktplatz zu stärken, möchten wir unseren Partnern Anreize bieten: Aktive Verkäufer, die über die Chrono24-Plattform Transaktionen abwickeln, profitieren weiterhin von einer Vielzahl von Tools, die es ihnen so einfach wie möglich machen, die richtigen Käufer zu erreichen und Transaktionen abzuschließen.“
„Wir stehen zu dieser Entscheidung, da sie ein notwendiger Schritt ist, um Chrono24 seinem beabsichtigten Zweck, ein sicheres und integriertes Ökosystem für den Verkauf und Kauf von Luxusuhren bereitzustellen, immer näherzubringen.
Durch die Rationalisierung der Gebühren und den Ersatz des vorherigen abgestuften Systems hoffen wir, dass Verkäufer alle Funktionen von Chrono24 nutzen und sich darauf konzentrieren können, den Verkauf über die Plattform voranzutreiben.
Indem wir Paketgrenzen strenger durchsetzen, stellen wir sicher, dass Verkäufer innerhalb ihrer zugewiesenen Grenzen agieren, wodurch ein fairerer Marktplatz entsteht und Fälle behandelt werden, in denen der Lagerbestand vereinbarte Schwellenwerte überschreitet.“
Uhren zu verkaufen über die man nicht verfügt und vom Kunden vorab das Geld zu verlangen ist äußerst unseriös. Im Insolvenzfall hat der Kunde sein Geld verloren.
In vielen Fällen wird dem Kunden von solchen Händlern einfach mitgeteilt, dass man die Uhr gar nicht beschaffen könne. Was ist das für ein Geschäftsgebaren der Händler?
We are from Luxandwatches Barcelona. Users and dealers from chrono24 since 2009. The situation now is stupid and crazy. They arr manipulatin our comisions and fees and at same time increasing market value of all watches.
Its insane and hope they fix % fees and suscription rates or they are gonna loose 1000+ dealers and almost 50.000 watches posted monthly.
This is a very one-sided view of the reality. Our company sells 25 or more watches per month on Chrono24, with a stock of more than 400 watches and a team of 30 highly experienced craftsmen. All our watches are professionally serviced, and we personally guarantee buyer safety. Under the new scheme, our Chrono24 fees have increased, while our margins have decreased. The conclusions and benefits of the new scheme presented in this article are inaccurate.
25%-30% increase is acceptable, 300% increase is insane. It is not acceptable. You can’t just make triple the dealer package fees. This is something out of work ethics.
Chrono24 was a good platform for marketing and selling watches for several years. Around 12 – 10 years ago, the fees were negligible, the service was sufficient and both parties were happy. The fee structure has now been massively changed AGAIN!! . This affects dealers with high inventory and is unprofitable, especially for high-priced items. Since fee rates are sometimes over 10% (with a valid purchase), the margins are dwindling, but the risk remains the same. The item can be offered by private sellers as well as dealers. The dealer is willing to offer a perfect product, has to factor in employee expenses, financial requirements and ultimately the sale within the platform. In addition, he bears the risk of repairs and returns (in which case the fees are waived). Unfortunately, the private seller does not have to offer a guarantee or accept returns (provided the description is correct). The private seller also does not have to pay any basic fees. Only a sales commission, which is sometimes lower than that of the dealer.
Therefore, dealer offers are increasingly more expensive than those of private sellers. Chrono24 does little to change things for the better from the dealers’ point of view. Ghost buyers are a dime a dozen. Infantile requests or even scammers are also common. However, in my opinion, the platform is not willing to change this. The “buyer” can order/send offers x times. He carries out the most lucrative for him. All other “promises” remain unfulfilled, and the dealer is informed of the cancellation after a period of a few days.
The platform is the beneficiary of the whole issue, because a deal was made. The X dealers who have to reserve the watch (stock items, in self-financed inventory!) for X days and thus suffer a loss of sales are left alone. This may not be a major issue for lower-value goods, but for a 5 or even 6-digit amount, it can have serious consequences. Especially since the watch is “burned”. Potential observers think it was returned because there is definitely something wrong with the item.
Chrono24 also makes little change to the issue of final commissions. You have to meticulously document every scratch in a form, and then you are charged according to the quality.
A sad reality in the vintage sector. For collectors too. As a buyer, you want an honest description, not sugarcoating (driven by the higher fee).
I support the collective and am excited to see how, or rather if, things continue.
Chrono24 position makes no sense. Over the past years, the service delivered to professional sellers has worsen, with more complexity and constraints, for an exponentially rising price.
There has been no significant innovation that can justify this, mainly cosmetic changes.
On top of that, speaking of trust is ironic, considering the platform does very few against counterfeit and incorrect articles and lets ghost dealers rise (not owning watches and selling on procurement only, as per described in the article).
Last, the fees have not decreased other than for very expensive watches. Retailers who sell watches below 3000€ still have to pay 9-10% commission.
Trust has to go both ways. Let’s not forget that the first customers of Chrono24 are the professional dealers. We pay monthly packages, we pay sale commissions, that are deducted from our selling price, not added on top and supported by the buyer.
We are eager to go on selling on the platform, but it must be in a fair model, where the platform, the sellers and the buyers get equal benefits.
The fees are a disgrace, especially the sales fees. 1079€ for 500 watches is unbelievable. On eBay, for example, you pay just 60 euros plus VAT for 500 watches. The sales commission leaves hardly any profit left. The only winner is Chrono24. And the penalties if contact is made via Chrono24 but the customer then prefers to buy directly from the dealer themselves is a disgrace. The losers are the dealers and therefore a strike must be held.
Die Beweggründe von Chrono24 sind unglaublich, sie haben die Einstandspreise für Händler verdreifacht, diese gehen dann zu Lasten des Endkunden
Darüber hinaus eine solche Erhöhung ohne Vorankündigung (wenn nicht 10 Tage), sowie diverse Kosten und unklare Vorgehensweisen, sowohl für uns Händler als auch für Kunden
Sie möchten dem Käufer die Kosten nicht mitteilen, und ich finde das auch unfair, sowohl für Rücksendungen (die nicht kostenlos sind) als auch für Trusted Checkout
I am also a Chrono24 dealer. As of October, Chrono24 increased its dealer monthly fixed package payments by 300%. They also receive a 10.86% commission from each product sold. Although we have repeatedly said that this is not fair, they can say that you are free to not sell on this platform if you wish. This attitude of Chrono24 causes prices to increase in the global watch market. Because dealers give a large portion of their earnings to Chrono24 and therefore have to increase the prices of the products they sell. No matter how you look at these latest developments, these are never and never ethical. I strongly condemn Chrono24 for these unfair price increases.
Die Stellungsnahme von Chrono24 geht nicht auf das Problem ein: die Stossrichtung wie sie dargestellt wird, kann ich zwar nachvollziehen, aber die Art der Kommunikation mit drei Wochen Vorlaufzeit, ohne Konsulation einen extremen Gebührenanstieg einzuführen, ist nicht nachvollziehbar und inakzeptabel.
Abgesehen von den Kosten ist es extrem ärgerlich, dass Chrono24 auf emails oder Telefone nicht reagiert. Ich erlebe dies seit mindestens einem Jahr so, das früher nicht der Fall. Ich kann anrufen, emails schreiben, Nachrichten auf dem Beantworter hinterlassen, reminder senden….es kommt einfach…..NICHTS! zurück. Es kriege KEINE Antworten auf meine Fragen.
Das ist schlich und einfach unprofessionell und wirkt extrem arrogant. Es passt leider zur Art und Weise der Ankündigung des neuen Gebührenmodelles
Chrono24 ist besorgt, dass Händler ihre Plattform nutzen könnten, um ihre Uhren anderweitig zu verkaufen. Das ist völlig verständlich. Jede neue Erhöhung der Nutzungsgebühren auf Chrono24 drängt die Menschen dazu, Uhren außerhalb der Chrono24-Plattform zu verkaufen.