Die Abteilung für Vermögensrückgewinnung des nordirischen Auktionshauses Wilsons arbeitet mit 40 Strafverfolgungsbehörden in Großbritannien und Irland sowie mit Partnern in 17 Ländern zusammen und versteigert bei Kriminalfällen beschlagnahmte Luxusgüter.
In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen beschlagnahmte Vermögenswerte im Wert von über 150 Millionen Pfund für Regierungsbehörden, Strafverfolgungsbehörden und Insolvenzverwalter verkauft.
Gestern startete die „Online Luxury Goods Auction“, bei der bis zum 31. Mai, 11 Uhr, neben Handtaschen und Schmuck auch hochwertige Uhren von Marken wie Rolex, Omega und Cartier unter den Hammer kommen. Alle werden ohne Mindestpreise oder Schätzpreise angeboten.
Highlights Wilsons-Auktion
Omega: „Seamaster Aqua Terra Ultra-Light“
Diese neue Uhr hat ein 41-Millimeter-Titangehäuse und wird mit Box und den Originalpapieren geliefert. Der UVP beträgt 58.200 €. Das aktuelle Gebot beträgt 4.550 Pfund.
„Rainbow Daytona“ von Rolex
Die Ref. 116505 in Roségold mit einem nachträglich eingebauten schwarzen Zifferblatt mit Edelsteinen und einer ebenfalls später hinzugefügten Lünette mit regenbogenfarbenen Edelsteinen ohne Box und Papiere verkauft. Das aktuelle Gebot beträgt 18.025 Pfund.
„Day-Date“ von Rolex
Dieses äußerst seltene Modell aus 18 Karat Everose-Gold fällt durch die beiden Indexe aus Rubinen auf. Die Papiere besagen, dass die Uhr aus dem Jahr 2015 stammt. Das aktuelle Gebot beträgt 14.675 Pfund.
Hulk und Batman von Rolex
Eine begehrte „Submariner“ mit grünem Zifferblatt und ebensolcher Lünette – eine sogenannte Hulk – wird ebenso wie eine auch Batman genannte „GMT-Master II“ mit schwarz-blauer Lünette und mit Box und Papieren versteigert. Beide Uhren stammen aus dem Jahr 2018. Die aktuellen Gebote betragen 8.025 beziehungsweise 7.250 Pfund.
Allan McKenzie, Auktionator für Luxusgüter bei Wilsons, sagt, dass der Verkauf eine riesige Auswahl an Luxusgütern umfasst, die auf verschiedene Käufer und Budgets zugeschnitten sind.
„Das ist immer aufregend, wenn man zum Beispiel die Omega nimmt – eine Uhr, die im Einzelhandel für über 50.400 £ verkauft wird. Je nachdem, welche Bieter an dem Tag da sind, könnte sich dies für jemanden zu einer echten Gelegenheit entwickeln, eine großartige Investition und einen brillanten Preis zu erzielen.“
Interessant finde ich die Preisentwicklung über Jahrzehnte.
Das man heutzutage z. B. für eine Rolex (Blechuhr), (simple) Hermes Handtasche und gebrauchte “Klamotten” z. B. mit Hermes-Label mehr bezahlt als für Diamantschmuck, der sicher früher einmal als sehr wertvoll bewertet wurde, zeigt mir, wie “irrational” der Luxusmarkt ist.
Das zeigt aber auch, dass sich über Jahrzehnte Trends und Geschmack verändern. Das was früher sehr begehrt und teuer war, wie z. B. Diamantschmuck, scheint zurzeit weniger gefragt zu sein. Dagegen sind einfache (Blech-)Uhren und sogar alte “Klamotten” sehr begehrt, wenn (lediglich) das richtige Label aufgedruckt bzw. eingenäht wurde.
Vor dem Hintergrund scheinen mir “Investitionen” in Konsumluxusartikel hochriskant, denn langfristig betrachtet können bzw. werden sich die Trends möglicherweise wieder/weiter verändern.
Mein Fazit: Ich bin mir bewusst, dass auch ich nicht immer rational handele. Dennoch meine ich, dass man Luxusartikel nur kaufen soll, wenn sie einem wirklich gefallen und man diese auch tragen möchte. Dann kann man auch das eine oder andere “Luxusschnäppchen” machen. Als renditenringende Investitionen gibt es sicherlich bessere Möglichkeiten als Käufe für den “Tresor oder Kellerraum.”