Arnold & Son hat sich von seinem Präsidenten und CEO Bertrand Savary getrennt, nur wenige Wochen, nachdem er auf der Watches & Wonders in Genf eine Familie neuer sportlicher „Longitude“-Titanuhren und ein neues Uhrwerk vorgestellt hatte.
Savary ist fast ein Vierteljahrhundert in der Uhrenbranche tätig und hatte leitende kaufmännische Positionen für Unternehmen wie Jaquet Droz, Bulgari, Breguet, Corum, Vacheron Constantin und Jacob & Co. inne. Er war vier Jahre lang CEO bei Arnold & Son und der Schwestermarke Angelus.
Ab sofort übernimmt seine Aufgaben der Pascal Béchu, derzeit Vizepräsident für den Bereich Vertrieb. Arnold & Son und Angelus gehören zum Werkehersteller La Joux-Perret, welcher 2012 von der japanischen Citizen Group übernommen wurde.
Jean-Claude Eggen, CEO von La Joux-Perret, dankt Bertrand Savary für sein Wirken in den vergangenen vier Jahren und bestätigt die Beförderung von Pascal Béchu: „Diese Veränderung stellt eine Chance dar, unsere langfristigen Ziele zu verfolgen, und wir sind bestrebt, das in den letzten Jahren geschaffene solide Fundament weiter auszubauen.“
Béchu verfügt über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Schweizer Luxusuhrenindustrie, einschließlich Vertriebs- und Marketingfunktionen bei Harry Winston und TAG Heuer. Er war kaufmännischer Leiter der Uhren- und Schmuckabteilung der MCH Group, Veranstalterin der Baselworld, welche 2019 zum letzten Mal stattgefunden hat.
Von der MCH Group wechselte er zu Arnold & Sons und Angelus und bescherte den Marken nach eigenen Angaben „bemerkenswerte Verbesserungen bei Umsatz und Betriebseffizienz“.
In der Krise werden wohl auch die Geschäftsführer/CEOs wieder kritischer betrachtet, wenn die Absatzzahlen möglicherweise nicht den vorherigen Prognosen und Erwartungen entsprechen.
Beispiele sind nicht nur Audemars Piguet und nun Arnold & Sons, sondern auch weitere “Chefposten”, die neu besetzt wurden.
Sicherlich wird es in nahe Zukunft noch weitere Meldungen über neu eingestellt CEOs geben, wenn der Uhrenmarkt weiter schwächelt.
Hieran sich sicherlich auch viele umsatzgetriebene Händler und Verkäufer schuld, die den Kunden ihre “Wunschuhr” nur noch unter der Voraussetzung in Aussicht stellen wollten, dass die Kunden zunächst ihre “Umsatzprofile” aufbessern. Durch diese “Arroganz” gegenüber vielen Uhrenliebhaber wurden diese massiv verärgert. Man kann nur hoffen, dass der Uhrenliebhaber und”Luxus-Kunde” bald wieder als Kunde ernst genommen wird, um nachhaltige Umsätze zu generieren, die nur bei partnerschaftlichen Kundenbeziehungen möglich sind. Erste positive Serviceansätze bzw. ein erstes Umdenken scheint allerdings bereits bei einigen Händlern und Verkäufern erkennbar zu werden.