Seit 25 Jahren bildet die Manufaktur wieder junge Uhrmachertalente aus. Dieses Jubiläum würdigt die Manufaktur, indem sie das hauseigene Aus- und Weiterbildungszentrum nach dem Unternehmensgründer und visionären Glashütter Uhrenpionier Walter Lange benennt.
Was im Jahr 1997 mit gerade einmal zwei Uhrmacherlehrlingen begann, hat sich im letzten Vierteljahrhundert zu einem international angesehenen Kompetenzzentrum für Feinuhrmacherei entwickelt. Seit dem Neustart des Lehrbetriebs am 25. August 1997 haben 244 Azubis erfolgreich ausgelernt, davon 228 Uhrmacher. Ein Großteil von ihnen dem Unternehmen nach ihrem Abschluss treu geblieben.

In den Jahren 2014, 2018 und 2021 wurde jeweils ein Absolvent von der Industrie- und Handelskammer (IHK) als bester Uhrmacher-Azubi Deutschlands ausgezeichnet. Auch hinsichtlich des Ausbildungsspektrums hat die Manufaktur, der bereits fünf Mal das Prädikat „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ von der IHK verliehen wurde, im Laufe der Jahre eine große Entwicklung vollzogen: Inzwischen werden auch in den Berufszweigen Werkzeugmechaniker, Zerspanungsmechaniker, Büromanagement mit Schwerpunkt Personal- und Finanzbuchhaltung sowie Fachinformatiker für Systemintegration Ausbildungsplätze vergeben.
Nachwuchsförderung lag auch Walter Lange, dessen Todestag sich im Januar 2022 zum fünften Mal jährte, am Herzen. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands belebte der Urenkel von Ferdinand Adolph Lange das Erbe seiner Familie neu und brachte die Feinuhrmacherei zurück nach Glashütte. Zusammen mit seinem Partner Günter Blümlein gelang es ihm, den Mythos der 1845 gegründeten Traditionsmarke nach einer über 40 Jahre dauernden Zwangspause neu erstehen und erfolgreich gegen die mächtige Schweizer Konkurrenz antreten zu lassen.
Seine couragierte Vision der modernen Glashütter Uhr in handwerklicher Vollendung und technischer Raffinesse ermutigte auch andere namhafte Hersteller, sich in der Stadt im Müglitztal anzusiedeln, sodass Glashütte wieder zum Zentrum der deutschen Feinuhrmacherei wurde. Die Zeit des Aufbaus beschrieb Walter Lange mit folgenden Worten: „Als die Berliner Mauer fiel, war ich bereits im Ruhestand. Aber die Chance, das Erbe meiner Vorfahren wiederzubeleben, konnte ich mir doch nicht entgehen lassen. Mir ging es darum, den Namen A. Lange & Söhne neu zu beleben. Vor allem wollte ich einen Beitrag leisten, um den Menschen in Glashütte wieder eine Perspektive zu geben.“
Für seine herausragenden Verdienste um die sächsische Uhrenindustrie wurden Walter Lange die Ehrenbürgerwürde der Stadt Glashütte, der Sächsische Verdienstorden und das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Um den Erfolg auch in der Zukunft zu sichern, begann das Unternehmen bereits im Jahr 1997, junge Menschen in dem Handwerk, das für höchste Wertschöpfung und Nachhaltigkeit steht, auszubilden. Seinen persönlichen Rat an die nächsten Uhrmachergenerationen formulierte Walter Lange einmal folgendermaßen: „Versuchen Sie, das Beste aus Ihren Talenten zu machen, und bleiben Sie niemals stehen in Ihrem Bestreben, die Dinge zu verbessern.“
„Walter Lange prägt bis heute die Kultur unseres Unternehmens“, erklärt Lange-Geschäftsführer Wilhelm Schmid. „Seinen herausragenden und beispielhaften Einsatz würdigen wir nun mit der Umbenennung unserer Uhrmacherschule in Walter Lange Aus- und Weiterbildungszentrum. Damit wollen wir die Erinnerung an diesen großartigen Glashütter und seine Vision lebendig halten.“