Das Unternehmen SINN Spezialuhren wurde 1961 von dem Blindfluglehrer und Zweite-Weltkrieg-Piloten Helmut Sinn in Frankfurt am Main gegründet und spezialisierte sich auf die Herstellung von Navigationsborduhren und Fliegerchronographen. Mit Lothar Schmidt, der 1994 das Unternehmen erwirbt, beginnt die Zeit der technikorientierten Innovationen, mit denen er die Marke SINN erfolgreich in die Neuzeit geführt hat.
Seines Zeichens Diplom-Ingenieur ist es nicht besonders verwunderlich, dass auch unter Lothar Schmidt die Sinn-Spezialuhren halten, was ihr Name verspricht. Die mechanischen Zeitmesser aus Frankfurt sind gespickt mit zahlreichen SINN-eigenen, sinnhaften und innovativen Technologien sowie Materialentwicklungen. Sie sind der Grund für die große Beliebtheit bei echten Technik-Freaks, aber auch bei denjenigen, die sich auf eine Uhr verlassen wollen, die dem echten Einsatz im wahren Leben standhält.
Denn Technologien von SINN ergeben immer auch einen ganz praktischen und lebensnahen Sinn. Und dabei sehen die Uhren auch noch gut aus und integrieren Können und Standhaftigkeit in ein zeitgemäßes Design, das von sportlich bis elegant alles abdeckt. Denn hohe Designqualität und kompromisslose Funktionalität schließen sich bei SINN nicht aus, sondern bedingen sich gegenseitig. Dies bestätigte gerade die Red-Dot-Jury, die das Modell „936“ in der Kategorie „Product Design 2020“ auszeichnete.
Die SINN-Technologien im Überblick
TEGIMENT

Die TEGIMENT-Technologie erhöht den Härtegrad des Basismaterials, wie zum Beispiel Edelstahl, um ein Vielfaches. Erstmals wurde diese Technologie 2003 auf der Baselworld mit dem „Duochronographen 756“ vorgestellt. Ursprünglich kam sie nur bei Edelstahlgehäusen zur Anwendung. Inzwischen bezeichnet diese Technologie alle Materialien mit einer gehärteten Oberfläche. Dabei wird keine Beschichtung aufgetragen, sondern das Material selbst im Oberflächenbereich gehärtet. So entsteht eine Art Schutzmantel (lat.: tegimentum). Die Oberfläche einer Uhr, die mit der TEGIMENT-Technologie gehärtet wurde, ist dadurch wesentlich besser gegen Kratzer geschützt.
DIAPAL
Bei der DIAPAL-Technologie werden Materialpaarungen ausgewählt, die ohne Schmierung reibungslos zusammenarbeiten. Dies betrifft den Bereich der Ankerhemmung, die der gangsensibelste Teilmechanismus des Uhrwerks ist. Deshalb wirkt sich die Schmierungsqualität an dieser Stelle am stärksten auf das Gangverhalten des gesamten Uhrwerks aus. Die Forschung begann 1995 und endete 2000 mit der Entwicklung einer Materialpaarung, die sich als geeignet erwies einem Räderwerk, insbesondere der Schweizer Ankerhemmung, ohne Schmierung zu einer dauerhaften und „reibungslosen“ Funktion zu verhelfen.
HYDRO

Verspiegelungsfreie Ablesbarkeit unter Wasser aus jedem Winkel, Beschlagsicherheit und Druckfestigkeit für jede erreichbare Tauchtiefe – diese Eigenschaften bietet seit 1996 die HYDRO-Technologie. Werk, Zifferblatt und Zeiger werden dabei in einem glasklaren, inkompressiblen Flüssigkeitsbad gelagert, das die stets feuchtigkeitshaltige Luft im Gehäuse ersetzt.
SCHWARZE HARTSTOFFBESCHICHTUNG

SINN verwendet schwarze Hartstoffbeschichtungen (sogenannte PVD-Beschichtungen) ausschließlich bei TEGIMENT-Oberflächen. Denn nur in dieser Kombination kann die hohe Qualität der PVD-Farbschichten von SINN erreicht werden. Der Härteverlauf des TEGIMENT ist kontinuierlicher Art, das heißt, die hohe Härte der Oberfläche geht ganz allmählich in die Grundhärte des Werkstoffs über. Dies eröffnet seit 2004 die Möglichkeit, eine PVD-Farbbeschichtung aufzubringen, ohne dass das sonst bekannte Abplatzen der Farbschicht vom Gehäusekörper („Eierschaleneffekt“) befürchtet werden muss. Die Härte der TEGIMENT-Oberfläche hingegen stützt die Hartstoffschicht.
AR-TROCKENHALTETECHNIK

Die 1995 eingeführte Ar-Trockenhaltetechnik löste ein grundsätzliches Problem mechanischer Uhren: die Alterung der Öle aufgrund enthaltener und/oder nachdiffundierender Luftfeuchtigkeit im Inneren der Uhr. Mithilfe der drei Elemente der Ar-Trockenhaltetechnik (Trockenkapsel, EDR-Dichtungen, Schutzgasfüllung) wird das Uhrwerk in einer nahezu trockenen Atmosphäre gelagert. Alterungsprozesse und das Anlaufen des Deckglases bei Kälteschocks werden verhindert, Funktionssicherheit und Ganggenauigkeit bleiben länger erhalten.
MAGNETFELDSCHUTZ BIS 80.000 A/M
Magnetfelder, die von Elektromotoren, Lautsprechern oder magnetischen Schließen ausgehen, bedingen die Aufmagnetisierung der Nivarox-Spiralfeder und beeinträchtigen damit die Ganggenauigkeit. Zwar sind Nivarox-Federn gemäß DIN 8309 antimagnetisch, diese lässt aber einen Gangfehler von +/-30 Sekunden pro Tag zu. SINN löst dieses Problem durch einen Schutzmantel, der aus einem geschlossenen, weichmagnetischen Gehäuseinnenraum aus Zifferblatt, Werkhaltering und Gehäuseboden besteht. Mit diesem Magnetfeldschutz werden magnetische Störeinflüsse minimiert.
TEMPERATURRESISTENZ-TECHNOLOGIE
Die dauerhafte Ganggenauigkeit eines Uhrwerks hängt entscheidend von der Schmierung seiner beweglichen Teile ab – dies gilt erst recht in extremen Temperaturbereichen. Um trotz härtester Einsatzbedingungen die Funktionssicherheit der Zeitanzeige gewährleisten zu können, verwendet SINN ein selbst entwickeltes Spezialöl. Mit seinen hervorragenden Eigenschaften liefert es eine alterungsbeständige Schmierung im Temperaturspektrum von –45°C bis +80°C.
UNVERLIERBARER SICHERHEITSDREHRING
Der Drehring ist ein wichtiger Sicherheitsaspekt beim Tauchen. Um Risiken auszuschließen, verfügen die Taucheruhren von SINN seit 2005 über zwei wichtige Eigenschaften: Erstens ist aufgrund einer speziellen Konstruktion ein Abspringen durch einen ungünstigen Schlag oder ein Hängenbleiben ausgeschlossen. Hinzu kommt eine Verdrehsicherung mithilfe eines Mechanismus, der ein unbeabsichtigtes Verdrehen der eingestellten Merkzeit verhindert. Damit geht SINN weit über die DIN8306 hinaus.