Nach fast zwei Jahren Pandemie hat die Welt eine lange Wegstrecke voller Aufs und Abs, Hoffnung und Enttäuschung, beschleunigter Entwicklungen und neuer Herausforderungen zurückgelegt. Nun liegt hoffentlich der Endspurt in Sachen Corona vor uns.
Wie haben Hersteller und Juweliere diese Zeit erlebt und wie sieht ihr Blick in die Zukunft aus? Mit drei Fragen werfen wir gemeinsam einen Blick zurück und nach vorn. Dieses Mal mit Matthias Zarbock, Sales und Marketing Director ILG Germany.
WatchPro: Welche Schulnote geben Sie dem Uhrenjahr 2021?
Matthias Zarbock: Ich gebe die Note 3. Denn trotz des langen Lockdowns, der zur Schließung der Geschäfte geführt hat, sind wir wieder relativ schnell aus der Kurzarbeit in die Normalität zurückgekehrt.
Mit unseren erfolgreichen Marken Police und Ice Watch konnten wir eine deutliche Steigerung der Ver – kaufszahlen wahrnehmen. Mit den Marken Swiss Military Hanowa und Timberland war etwas Geduld gefragt.
„Unterschiedliche Zielgruppen bedeuten eben auch unterschiedliche Verkaufsergebnisse.“
WatchPro: Welche aktuelle Entwicklung in der Uhrenbranche beurteilen Sie als positiv und lässt Sie optimistisch in die Zukunft blicken?
Matthias Zarbock: Positiv ist, dass trotz der schwierigen Krise regelmäßige Nachbestellungen unseren Alltag zieren. Gefragt sind vor allem ausgefallene Designs wie bei Police die Totenkopfelemente. Aber auch die große Farbauswahl bei Ice Watch sind unverzichtbare Musthaves.
Zudem gibt es eine einzigartige Überraschung für unsere Kunden. Passend zum neuen „Batman“ Film, der ab dem 4. März 2022 in den Kinos startet, haben wir mit Police eine spezielle Uhrenkollektion für unsere „Batman-Fans“ als Limited-Edition entwickeln lassen.
WatchPro: Welches wird für Sie die größte Herausforderung im kommenden Jahr sein?
Matthias Zarbock: Wir haben es mit einem veränderten Konsumverhalten der Generation Y und Generation Z zu tun. Damit verbunden sind Digitalisierung und steigendes Gesundheitsbewusstsein, welches die Verkäufe von Smartwatches dank einschlägiger Funktionen beschleunigt hat.
In dieser Entwicklung sehe ich insbesondere aber auch das Potenzial, junge Menschen, für die das Tragen einer Uhr bislang kaum eine Rolle gespielt hat, überhaupt erst für eine Uhr an ihrem Handgelenk zu begeistern und als Kunden zu gewinnen.
„Denn schließlich besitzen auch Smartwatchkunden eine Zweit- oder Drittuhr – und die ist in der Regel keine Smartwatch.“
Ich vertraue zudem darauf, dass sich die Lieferkettenproblematik bis nächstes Jahr normalisiert. Vor allem aber bin ich davon überzeugt, dass wir ab spätestens April 2022 die Pandemie hinter uns lassen werden. Bis dahin haben wir noch einen schweren Weg zu gehen, den wir aber wie bisher mit Zusammenhalt und positivem Denken gemeinsam.
3 Fragen an …
… Sternglas: „Mit Sale ist es wie mit Alkohol.“
… Handelsverband der Juweliere (BVJ): „Guerilla-Qualitäten sind gefordert.“
… Chrono24: „Die gesamte Branche wird sicher weiter um Marktanteile zwischen den Brands kämpfen.“
… Breitling Deutschland: „Bedingt durch die Pandemie hatten auch wir einen schwierigen Start.“
… Citizen Watch Europe: „Der Uhrenmarkt befindet sich in der Phase der Erholung.“
… Junghans: „Die größte Herausforderung sehe ich in der Stabilisierung des stationären Fachhandels.“