Nach fast zwei Jahren Pandemie hat die Welt eine lange Wegstrecke voller Aufs und Abs, Hoffnung und Enttäuschung, beschleunigter Entwicklungen und neuer Herausforderungen zurückgelegt. Nun liegt hoffentlich der Endspurt in Sachen Corona vor uns.
Wie haben Hersteller und Juweliere diese Zeit erlebt und wie sieht ihr Blick in die Zukunft aus? Mit drei Fragen werfen wir gemeinsam einen Blick zurück und nach vorn. Dieses Mal mit Joachim Dünkelmann, Geschäftsführer vom Bundesverband der Juweliere, Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte e.V. (BVJ).
WatchPro: Welche Schulnote geben Sie dem Uhrenjahr 2021?
Joachim Dünkelmann: Sechs. Der Handel hat sich unter den gegebenen Vorzeichen zwar gut geschlagen, aber die Rahmenbedingungen waren ein Desaster. Krisenmanagement und Planungsleistung der Politik auf Bund- und Länderebene kann man nur als katastrophal bezeichnen. Und zu guter Letzt knebelt man den Handel sogar mit verfassungswidrigen Maßnahmen.
„Wenn ich darüber nachdenke, dann gebe ich 2021 lieber die Note Sieben.”
WatchPro: Welche aktuelle Entwicklung in der Uhrenbranche beurteilen Sie als positiv beziehungsweise lässt Sie positiv in die Zukunft blicken?
Joachim Dünkelmann: Kreativität und Gestaltungswille der Unternehmer aus Uhren-Handel und -Industrie faszinieren mich immer wieder aufs Neue – das macht Mut. Prognosen erscheinen mir aber derzeit unseriös. Es ist auch in den letzten Wochen zu viel passiert, was sich vorher niemand vorstellen konnte.
WatchPro: Welches wird für Sie die größte Herausforderung im kommenden Jahr sein?
Joachim Dünkelmann: Die Unternehmer kämpfen in 2022 „auf Sicht“. Größtmögliche Flexibilität ist gefragt und der feste Wille, dem Kunden jederzeit ein bestmögliches Einkaufserlebnis auf allen Kanälen zu bieten. Von einer stabilen, neuen Normalität sind wir noch weit entfernt.
„Bis dahin sind Guerilla-Qualitäten gefordert: Schnelligkeit, Beweglichkeit und starke Partner.”
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